„Sei ein Mensch“ – Gespräch mit der Zeitzeugin Eva Erben

Bei dem Zeitzeugengespräch im Mathäser Filmpalast am Freitag, den 24.11.2023, mit Eva Erben folgten die Schülerinnen und Schüler unserer elften Klassen konzentriert den Ausschnitten aus Eva Erbens Lebensgeschichte und auch den Antworten auf die Fragen aus dem Publikum.

Diese betonte bei der Preisverleihung in ihrem Grußwort die Bedeutung von politischer Bildung und Demokratiebewusstsein für eine funktionierende freiheitliche Demokratie. „Seid gute Botschafter. Ihr habt Verantwortung. Ein Wort kann mehr ändern als ein Schuss!“ Das war die abschließende Botschaft von Frau Erben, gewissermaßen eine Bilanz ihrer Erfahrung als Überlebende des KZ Auschwitz, als Mitbegründerin Israels und jetzt Geflüchtete nach dem Terror der Hamas. Es war eine Botschaft der Hoffnung und des Mutes, was sich auch daran zeigte, dass sie kurze Zeit nach dem Gespräch in München wieder nach Israel zurückkehren will. Zu der Veranstaltung hatte die Adolf Rosenberger Stiftung eingeladen, die in Verbindung mit der Ausstellung „How to catch a Nazi“ mehrere Zeitzeugengespräche organisierte. Die Ausstellung thematisiert den Eichmann-Prozess in Israel und damit einen Wendepunkt in der Erinnerungskultur Israels, wie Frau Erben sagte. Schirmherr der Veranstaltung war Oberbürgermeister Dieter Reiter und unterstützt wurden die Veranstalter durch Frau Löhrmann (Freundeskreis Yad Vashem e.V.) und die Bundesregierung in Person von Dr. Felix Klein (Beauftragter der BR für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus).

                                                                                          Eine beeindruckende Persönlichkeit: die 93-jährige Jüdin Eva Erben

 Dr. Klein hielt ein Grußwort, in dem er die besondere Bedeutung der Verantwortung aller Einzelnen für die Demokratie und die Gesellschaft hervorhob und betonte, dass die antisemitischen Übergriffe zeigen, dass nicht genug aus der Vergangenheit gelernt wurde. Denn: Jeder konnte etwas tun! Jeder kann etwas tun. Zeitzeugengesprächen seien für Bollwerke gegen Vergessen und Werkzeuge gegen Gleichgültigkeit. Sie regten zu Menschlichkeit und Toleranz an und ermöglichten so ein Engagement für die Zukunft. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr beeindruckt und auch dankbar, eine Zeitzeugin unmittelbar zu erleben. Holger Keilwerth

Foto: Gottfried Stoppel Quelle: STN